Mega Man


von Seppatoni
12.01.2004

In einer Stadt namens Monsteropolis, wo Menschen und Roboter friedlich zusammen leben, wohnt ein Professor namens Dr. Wright. Zusammen mit seinem Assistenten Dr. Wily entwickelte er Roboter, welche dem Menschen nützliche Dienste erweisen sollen. Mit Unterstützung ihres ersten Werkes - Mega Man - arbeitete man an 6 weiteren Androiden, welche gefährliche Tätigkeiten für die Menschen ausüben sollten: Cut Man sollte als Holzfäller eingesetzt werden, Ice Mans Spezialität ist die Arbeit bei Temperaturen weit unter 0° Celsius, Guts Man war mit seiner gewaltigen Kraft dazu gedacht, auf Baustellen und in Bergwerken zu helfen, Bomb Man sollte für Sprengungen zuständig sein, Fire Man bei der Bearbeitung von Metall helfen und Elec Man war für Einsätze im elektrischen Bereich gedacht. Doch die Roboter sollten niemals ihre Bestimmung verrichten, denn mit Ausnahme von Mega Man wurden sämtliche Androiden von Dr. Wily umprogrammiert, um ihm dabei zu helfen, die Weltherrschaft zu erlangen. Schließlich blieb Dr. Wright nichts anderes übrig, als Mega Man für den Kampf zu rüsten und ihm die Aufgabe zu erteilen, die Welt vor Wily zu retten.

Doch bevor ihr euch in der Rolle von Mega Man dem Erzfeind Dr. Wily stellen könnt, gilt es erst einmal die 6 Roboter zu beseitigen, denn jeder davon hat die Kontrolle über einen Teil von Monsteropolis erlangt. Die Reihenfolge, in der ihr gegen die Robo-Schergen vorgehen wollt, könnt ihr selber bestimmen, allerdings habt ihr es dann nicht nur mit Wilys Gehilfen zu tun, sondern müsst erst noch den Gefahren und Gegnern des jeweiligen Levels trotzen. Diese sind immer auf die jeweiligen Bosse abgestimmt: Guts Man hat sich beispielsweise in ein Bergwerk zurückgezogen, während Fire Man sich in einem von Lava durchfluteten Gebiet aufhält.

Um es mit der gewaltigen Gegnerschar aufnehmen zu können, wurde Mega Man mit einer Plasmakanone ausgerüstet, welche ihm unendliche Schusskraft zur Verfügung stellt. Zusätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, die Waffe zu wechseln, da Mega Man mit dem Besiegen eines Robotermeisters dessen Fähigkeit erhält. Und glücklicherweise ist jeder von Wilys Blechganoven anfällig auf eine bestimmte Waffe. Zudem gibt es auch noch ein spezielles Item zu ergattern, welches Mega Man erlaubt, Plattformen in der Luft entstehen zu lassen. Alle Fähigkeiten sind allerdings nur stark begrenzt verfügbar, weshalb eine Energieleiste stets anzeigt, wie weit der Verbrauch einer bestimmten Waffe schon fortgeschritten ist. Dank diverser Items kann die Energie, was sowohl für der Waffen wie auch für die von Mega Man selber gilt, wieder erneuert werden. Ein Abbild Mega Mans bringt euch zudem ein Extraleben, während kleinere Kapseln euch ein paar Zusatzpunkte verschaffen.

Nichtsdestotrotz ist es der hohe Schwierigkeitsgrad, welcher das Spiel in seiner Gesamtheit prägt. Zahlreiche Stellen erfordern viel Geschick im Umgang mit dem Pad, die Endbosse geben sich knallhart und wer es trotzdem schafft, die ersten sechs Welten heil zu überstehen, der darf in den verbleibenden Stages von Dr. Wilys Festung nochmals ran, bevor es schließlich zum Showdown mit Wily selbst kommt. Spätestens hier werden eine Passwort-Funktion oder zumindest ein paar Continues schmerzlichst vermisst, denn sind die 3 Leben mal verbraucht, ist das Spiel vorbei. Zudem erweist sich die Steuerung noch nicht als derart ausgefeilt, wie wir sie aus den Nachfolgern kennen. Mega Man rutscht nach jedem Sprung oder kurzen Spurt ein kleines Stück weiter, was das präzise Abbremsen und Landen auf kleinen Plattformen zusätzlich erschwert.

Am Umfang gibt es eigentlich nicht viel zu kritisieren und auch in Sachen Leveldesign hat sich Capcom ordentlich Mühe gegeben, wenngleich etwas mehr Abwechslung nicht geschadet hätte. Auch im technischen Bereich gibt es nicht viel Grund zum Meckern. Das Spiel sieht gut aus und vor allem die Hintergründe sind teilweise recht detailliert. Auch das gelegentliche Flackern stört kaum. Die gut komponierten Musikstücke sorgen für die nötige akustische Untermalung und nerven selbst nach Stunden nicht.

Trotz einiger Kinderkrankheiten und dem zu hohem Schwierigkeitsgrades erweist sich das Spiel als würdiger Auftakt der Mega Man Serie. Fans des kleinen Roboters werden das Spiel sowieso lieben, wer aber nur mal schnell in der Welt von Mega Man vorbeischauen möchte, ist mit einem der Nachfolger besser beraten.


Wertung


7/10

Kommentare



Seppatoni
Da ich seit der Veröffentlichung von Mega Man 3 (wer erinnert sich noch an den Werbespot?) zur Fangemeinde des Roboterhelden gehöre, musste der erste Teil natürlich auch in meine Sammlung. Von den Mega Man Spielen ist man ja einen überdurchschnittlich hohen Schwierigkeitsgrad gewohnt, aber der vorliegende erste Teil übertrifft echt alle. Ohne Passwortfunktion und Continues ist das Spiel ganz schön happig, allerdings auch nicht ganz unschaffbar. Auf jeden Fall mach es ordentlich Spaß und das ist ja die Hauptsache.



Yamato
Mega Man war die erste Videospielfigur, von der ich ein wahrer Fan wurde. Die Liebe zu Capcom's Erfolgserie begann für mich persönlich allerdings erst mit dem Release des zweiten Teils. Als ich dann später natürlich auch noch den ersten Mega Man-Teil kennenlernen wollte, war es bereits unglaublich schwierig geworden, das Spiel überhaupt in den Läden zu finden. Und das wohlgemerkt zu einer Zeit, in der noch nicht einmal Mega Man 3 auf dem Markt war! Kein Wunder also, dass der erste Mega Man auch heute noch ein heiß begehrter Sammlertitel ist und zu verhältnismäßig hohen Preise gehandelt wird. Zum Spiel selbst möchte ich eigentlich nur sagen, dass es im Vergleich zum Rest der Serie für mich der schlechteste Teil ist, dennoch aber den selben Charme wie die anderen Ableger auch versprüht. Fans des blauen Bombers müssen sowieso zuschlagen, schließlich hat mit diesem Game alles angefangen.



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